Schon vieles wurde geschrieben über den Sinn und Unsinn eines eigenen Blogs im Zeitalter von Twitter, Facebook, Google+ und Co. (wobei das Co. ja schon fast nicht mehr erwähnenswert ist). Hokey hat einige meiner Lieblingsargumente für das Bloggen in seinem Plädoyer dazu festgehalten und ich muss hier dank der großartigen Erfindung von Links das ganze nicht noch einmal durchkauen. Ein weiterer Aspekt taucht allerdings erst in dem Kommentar zum Plädoyer auf, in dem Hansi den großen Vorteil eines Blogs in einem Wort zusammenfasst:
Freiheit
Diese Freiheit bedeutet für mich, dass ich meine Inhalte zu jeder Zeit, mit jeder Software, an jeden anderen Ort umziehen, archivieren, veröffentlichen, durchkauen… lassen kann – gerade so, wie es mir in den Kram passt. Ich bin nicht an Soziale Netzwerke und deren Richtlinien gebunden. Ich muss mich nicht darauf verlassen, dass Google+, Posterous oder wer auch immer morgen noch in der Lage und willens ist, meine mühsam gestrickten Inhalte der Allgemeinheit anzubieten. Ich kann die Lizenz für meine Inhalte wählen, die mir am passendsten scheint. Ich kann mir einen Webhoster aussuchen, dem ich vertraue (wobei ich hier mal wieder uberspace empfehlen möchte). Und ich kann den ganzen Kram mit wenigen Mausklicks verschwinden lassen, wohlwissend, dass die allmächtige Müllhalde natürlich auch Jahre später noch einen Großteil davon auffindbar bleiben lässt.
Mir ist es nie wirklich gelungen mit ellenlangen Diskussionen auf Twitter warm zu werden. 140 Zeichen und eine Flut von anderen Tweets haben es mir persönlich unmöglich gemacht, interessanten Threads wirklich zu folgen. Twitter blieb immer ein an-der-Oberfläche-Schwimmen und ab und zu mal einen Link anklicken.
Vielversprechender sah da schon Google+ aus. Anders als Facebook, aus dem ich mich schon vor ein paar Jahren entfernen ließ, waren da die richtigen Leute am richten Ort zur richtigen Zeit und haben oftmals auch noch die richtigen Themen angesprochen. Und dann noch die schnuckelige App, die es kinderleicht ermöglicht, auch unterwegs Texte und Fotos zu teilen – was will man mehr? Eben oben erwähnte Freiheit! Nach der Einstellung des Google Readers und des Google Notizbuchs (schon ein wenig länger her) habe ich kein wirkliches Vertrauen mehr in die Dauerhaftigkeit solcher Angebote, egal von wem. Und wenn man dann noch vorsichtig anfängt darüber nachzudenken, bei wem die ganzen Besuchs- und Klickdaten eigentlich landen und wem sie nützen, behalte ich sie doch lieber selbst…
Daher jetzt: eigene Domain (eigentlich primär für den hiesigen Kindergarten angeschafft), beim Hoster des Vertrauens, mit WordPress – und sogar dafür gibts ja eine App 🙂