In der ersten Klasse wurde K1 die sogenannte Grundschrift gelehrt. Im Gegensatz zur reinen Druckschrift findet sich an jedem Buchstaben ein kleiner Bogen, der es den Schülern erlaubt, die Buchstaben irgendwann mal aneinander zu hängen. Die Grundschrift sollte damit die Druckschrift und die Vereinfachte Ausgangsschrift, die vorher unterrichtet wurden, ablösen. In den ersten Elternabenden wurde die Grundschrift und ihre Vorzüge in den höchsten Tönen gelobt. Die Kinder – oder zumindest unseres – erlernte die Buchstaben zügig und speziell K1 war so vom Schreiben begeistert, dass Papa, Omas, Opas zum Geburtstag jeweils ein Geschichtenheftchen verehrt bekamen, das recht schön, rechtschriftlich allerdings eher originell geschrieben war.
Das zweite Schuljahr brach an und eine der ersten Hausaufgaben entpuppte sich als Schwungübung zur Vereinfachten Ausgangsschrift. Die Ahnungen erfüllten sich, denn im ersten Elternabend wurde verkündet, die Grundschulkollegen insbesondere der Klassen 3 und 4 hätten sich massiv gegen die Grundschrift ausgesprochen, da die Kinder zu langsam damit schreiben würden (wir fragen jetzt nicht nach, welche Kinder der 1. Klasse bereits in den Klassen 3 und 4 aufgetaucht sind). Das Ergebnis sieht dann so aus:
Im extra gekauften Übungsheft zur Grundschrift werden nun regelmäßig Schnipsel mit der Vereinfachten Ausgangsschrift eingeklebt und es darf von neuem geübt werden. K1 zeigt sich wenig amüsiert und knallt vor lauter Begeisterung nun gerne ihr Schreibheft in die Ecke.
Mission Accomplished!